Konferenz: Deutsch-Polnische Zukunftsmärkte
Mehr als 130 Vertreter polnischer und deutscher Unternehmen trafen sich am 17. November 2023 in Nürnberg, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu diskutieren. Auf der Konferenz "Deutsch-Polnische Zukunftsmärkte 2023", die unter dem Motto "Wettbewerbsfähig in die Zukunft? Deutschland und Polen in Zeiten der globalen Transformation" wurden intelligente Fabriken, digitale Dienstleistungen, die Energiewende und der Gesundheitsmarkt diskutiert.
Der Einsatz der generativen Technologie der künstlichen Intelligenz ist ein Durchbruch, der mit der Einführung von Computern oder dem Internet vergleichbar sei, meinte Sigrid Schacht, der auf diesen Bereich spezialisierte Professor der Hochschule Ansbach und einer der Sondergäste der Konferenz. Er geht davon aus, dass die Zahl der Nutzer dieser Technologie in den nächsten drei Jahren von derzeit fünf Prozent auf achtzig Prozent ansteigen wird. Dies wird vor allem für die Steigerung von Effizienz und Innovation wichtig sein. Er schätzt, dass dies das BIP der Eurozone bis 2033 um mehr als zehn Prozent erhöhen wird. Allerdings seien die Risiken, die mit dem Fehlen einer angemessenen Regulierung der neuen Technologie verbunden sind, und die möglichen sozialen Auswirkungen ihrer umfassenden Nutzung derzeit schwer abzuschätzen.
Polen wird jetzt zu einem attraktiven Geschäftspartner, der in vielen strategischen Bereichen Möglichkeiten der Zusammenarbeit bietet. Digitalisierung, künstliche Intelligenz, innovative Lösungen in der Medizintechnik oder die Energiewende - für viele polnische und deutsche Unternehmen kann die Zusammenarbeit in diesen Bereichen ein Schritt sein, der ihr Entwicklungspotenzial durch die Nutzung vorhandener Synergien freisetzt und ihre Wettbewerbsfähigkeit am Markt erhöht. Die Bündelung der Ressourcen der Partner stärkt auch ihre Position bei der Expansion in ausländische Märkte.
Polen ist bereits für viele deutsche KMU der bevorzugte Standort für die Geschäftsentwicklung, sowohl in Bezug auf Investitionen als auch als Partner für die eigene Lieferkette, den Vertrieb und zunehmend auch im Bereich Forschung und Entwicklung. Entscheidend für die Entwicklung der deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen wird der Einsatz von künstlicher Intelligenz sein. Sie wird einen erheblichen Einfluss auf die Steigerung der Produktivität und die Senkung der Kosten haben.
In Produktionsbetrieben oder im Dienstleistungssektor wird der Faktor Mensch weiterhin eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Digitalisierung und die Digitalisierung von Produktions- oder Logistikprozessen sind jedoch unerlässlich, um die Arbeit zu optimieren.
Künstliche Intelligenz und Metaversum können hier Abhilfe schaffen. Durch die Erstellung digitaler Zwillinge von Fabriken oder anderen Anlagen können Veränderungen sicher umgesetzt, Lösungen getestet und Fehler eliminiert werden.
In den kommenden Jahren wird die Bedeutung der Digitalisierung auch im Gesundheitswesen entscheidend sein. Dies gilt für Bereiche wie die onkologische Diagnostik oder Anwendungen, die Patienten bei der Selbstkontrolle ihrer Behandlung unterstützen.
Personalknappheit sowie die Notwendigkeit, in diesem Bereich nach Einsparungen zu suchen, sind ein Anstoß, innovative Lösungen zu schmieden. Polen verfügt über exzellente IT-Spezialisten und eine breite wissenschaftliche Basis, bietet modernste Anwendungslösungen, und Deutschland verfügt neben den entwickelten Technologien über ein breites Netzwerk. Polen hat den dynamischsten biomedizinischen und medizintechnischen Sektor in Europa, Deutschland ist der weltweit zweitgrößte Markt für medizinische Produkte. Die Kombination der Potenziale beider Länder wird es uns ermöglichen, ein breites Spektrum neuer Kunden weltweit zu erreichen.
Die Zusammenarbeit auf akademischer und wirtschaftlicher Ebene ist notwendig, um die europäische Kooperation auszubauen und die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Erforderlich sind jedoch eine Vereinfachung der Vorschriften unter Wahrung der Datensicherheit sowie die Nutzung von Zertifizierungen im Handel mit anderen Ländern.
Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass polnische Unternehmen bereits heute erfolgreich zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben der deutschen Wirtschaft beitragen. Die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen entwickeln sich äußerst dynamisch, meinte der Botschafter der Republik Polen, Dariusz Pawlos, der Ehrengast der Veranstaltung war. Digitalisierung, Medizintechnik, Energie, Verkehr, Elektromobilität, Raumfahrttechnik und Fintech sind nur einige der Bereiche, in denen Polen und Deutschland gemeinsam die Stärke der europäischen Industrie gestalten können, betonte der Botschafter. Ziel der Konferenz war es, mögliche Synergien in diesen Bereichen zu identifizieren und praktische Hilfestellung beim Aufbau von Kooperationen zwischen polnischen und deutschen Partnern zu geben, die ihr Geschäft auf dem deutschen oder polnischen Markt aufbauen oder erweitern möchten.
Auf der Konferenz wurde auch die Hoffnung geäußert, dass im Jahr 2024 erneut Regierungskonsultationen zwischen den beiden Ländern stattfinden werden, bei denen auch konkrete Schritte für die Zusammenarbeit in Zukunftsgebieten erörtert werden können.
Die Konferenzteilnehmer konnten nicht nur an interessanten Podiumsdiskussionen zu den aktuellsten Herausforderungen der Wirtschaft teilnehmen, sondern auch an spezialisierten Workshops zu Themen rund um Investitionen und Aktivitäten auf dem polnischen Markt.
Partner der Konferenz waren die Botschaft der Republik Polen, der Ostausschuss der deutschen Wirtschaft, die Bayerische Staatskanzlei, das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Energie, Bayern Innovativ, DATEV, Deininger Consulting, Deloitte, E.ON edis energia, JDP Drapała & Partners, Panattoni, Rödl & Partner, Siemens und Trumpf Polska.