Wirtschaftsnachrichten
Konjunkturumfrage

Zwei Drittel der Unternehmen bewerten Geschäfte in Polen weiterhin als „gut“

07.06.2022

Konjunkturumfrage 2022

• AHK-Konjunkturumfrage: Polen hält als Standort Kurs
• Entwicklung der Gesamtwirtschaft wahrscheinlich weiter positiv
• Angriffskrieg Russlands treibt wohl Strom- und Rohstoffpreise nach oben

Die Mehrheit der Unternehmen von fast zwei Dritteln betont, dass ihre geschäftliche Situation weiterhin „gut“ ist - dem Angriff Russlands auf die Ukraine und der hohen Inflation zum Trotz. Das ist eine der Kernaussagen der neuesten Konjunkturumfrage der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) und von 14 weiteren binationalen Kammern, die dem internationalen Netzwerk IGCC angeschlossen sind.

„Die Marktbedingungen stellen im laufenden Jahr eine besondere Herausforderung für die Investoren dar. Nach wie vor belasten die Pandemie, die teilweisen enormen Preissteigerungen und die Unterbrechungen in den Lieferketten die Märkte,“ sagt Dr. Lars Gutheil, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Polen. „Der verbrecherische Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat den Druck auf die Unternehmen zusätzlich massiv erhöht. Dass die Investoren trotzdem ihren Optimismus nicht verlieren, zeigt, wie stark der Außenhandel grundsätzlich ist. Die internationalen Firmen leisten mit ihrem polnischen Partnern einen wichtigen Beitrag, um die schwierige politische Lage zu stabilisieren“, erklärt Dr. Gutheil.  

Neun von zehn Managern gehen davon aus, dass ihre Exportvolumina im laufenden Jahr steigen oder zumindest auf dem bisherigen Niveau beibehalten werden. Ebenso rechnen 90 % der Befragten damit, dass 2022 ihre Umsätze weiter klettern oder auf einem ähnlichen Level bleiben werden. 30 % der Unternehmen haben vor, ihre Investitionsvolumina zu erhöhen. In über 2/ 5 der befragten Unternehmen wird ein Anstieg der Mitarbeiterzahl erwartet. 72 % bewerten die Entwicklung der Wirtschaft Polens für das laufende Jahr positiv.

Unter den Faktoren, die die Attraktivität einer Geschäftstätigkeit in Polen beeinflussen, wurde die Mitgliedschaft in der Europäischen Union am höchsten bewertet (94,8% der positiven Meinungen). Polen punktet mit der Qualifikation seiner Mitarbeiter, die in der Umfrage den zweiten Platz belegte, während die Qualität und Verfügbarkeit lokaler Lieferanten den dritten Rang belegte. Die Befragten haben darüber hinaus den Kampf gegen Korruption und Kriminalität, die Flexibilität der Arbeitsgesetze und die Arbeitskosten sehr niedrig bewertet. Die niedrigsten Bewertungen wurden für die Vorhersehbarkeit der Wirtschaftspolitik und die Höhe der Steuern (62,8% beziehungsweise 55,2 % der negativen Aussagen).

„Durch die Investition von 130 Millionen Euro wird unser Standort zur modernsten Produktionsstätte von LKW in Europa, an der rund 2.500 Personen beschäftigt werden“, sagt Waldemar Konietzka, der CFO von MAN Trucks. „Mit dem Werk, das zudem hinsichtlich des Ausstoßes von CO2 neutral ist, tragen wir zur weiteren Entwicklung der Region und des Landes bei“ erklärt Konietzka.

Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine

Die Studie analysierte auch separat die wirtschaftlichen Folgen des Angriffes von Russland auf die Ukraine. 80 % der Firmen sagen, dass dadurch die Kosten für Elektrizität , Rohmaterialien und die allgemeinen Ausgaben steigen. 65 % rechnen mit Unterbrechungen der Liefer- und Logistikketten. 47 % glauben, dass die Rohstoffe und die Produktionsmittel immer knapper werden.

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