Der neue Hub bedient in erster Linie Nichtregierungsorganisationen, die in der Ukraine tätig sind.
Deutsche Lebensmittel und Hilfsgüter für die Ukraine werden ab sofort auch von einem Warenlager in Dębica in der Region Podkarpacie, Polen aus versandt. Am Freitag, 22. April 2022, eröffneten die deutschen Auslandshandelskammern (AHK) in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Lebensmittelhilfe Ukraine des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ihren neuen Hub für Hilfsgüter. Von hier sollen in den kommenden Wochen im regelmäßigen Rhythmus Lebensmittel und andere notwendige Erste-Hilfe-Artikel in die Ukraine gelangen. Dazu arbeitet der Hub mit über 30 Spenderorganisationen in Deutschland und fast ebenso vielen Nicht-Regierungsorganisationen (NGO’s) in der Ukraine zusammen. Das BMEL befürwortet die Initiative der AHK und plant, den Hub für einen Teil seiner Hilfslieferungen ebenfalls zu nutzen. Insbesondere NGOs sollen über den neuen Hub bedient werden. Eine erste Lieferung mit Brot und weiteren Lebensmitteln wurde bereits in die stark betroffene ostukrainische Stadt Kramatorsk transportiert.
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir dazu: „Für das seit Wochen anhaltende Engagement der Wirtschaft danke ich herzlich. Wir haben gemeinsam mit der ukrainischen Regierung vereinbart, dass unsere Koordinierungsstelle Lebensmittelhilfe ab sofort auch NGOs unterstützt, die Lebensmittelhilfen in die Ukraine bringen. Das ist ein weiterer Schritt, den Menschen in der Ukraine schnell, unbürokratisch und zielgerichtet zu helfen. Der neue Hub entlastet die vorhandenen Lager und eröffnet weitere Kanäle für humanitäre Unterstützung. Ich appelliere an unsere Unternehmen, weiter mit Lebensmittelspenden zu unterstützen.“
Zur offiziellen Eröffnung des Zentrums am 22. April waren die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, Anka Feldhusen, sowie der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Krakau, Dr. Michael Gross, erschienen. Ebenso beteiligte sich der Bürgermeister der Stadt Dębica, Mariusz Szewczyk, an der Einweihung.
„Der Hub wird eine große Bedeutung für die deutschen Hilfslieferungen in die Ukraine haben“, so André Pilling, Vorstandsmitglied der AHK Ukraine. Er ist Hauptkoordinator der Lebensmittelhilfe im Auftrag des deutschen Ministeriums und stellte die Kontakte zu den Partnerorganisationen her. „Die Hilfe geht in alle Teile der Ukraine – je nachdem, wo die Not am größten ist.“ Intensiv unterstützt wurde das Projekt auch von der AHK Polen sowie der AHK Baltische Staaten. „Polen nimmt auch für Lebensmittelhilfe aus anderen Staaten eine wichtige Rolle ein“, so Dr. Lars Gutheil, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Polen. „Daher sind wir sehr dankbar, innerhalb des Netzwerks unserer Mitglieder so viel Solidarität zu erfahren. Diese Unterstützung ist ein Beweis dafür, dass polnische und deutsche Organisationen sich Hand in Hand diesem grausamen Krieg entgegenstellen. Besonderer Dank gilt dem Unternehmen Delta, ohne welches dieser Hub nicht so rasch hätte errichtet werden können.“
Zur Verfügung gestellt hat die Lagerhalle die Firma Delta aus Dębica, die sich auf Verpackungen für den Lebensmittelsektor spezialisiert hat. „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns in den Dienst der guten Sache stellen“, sagt Michal Burakowski, Geschäftsführer des Unternehmens. Delta entschied sich bei der Anfrage durch die AHK spontan, kostenlos einen Teil seiner Lagerflächen für die Hilfsgüter zur Verfügung zu stellen. „Es freut uns, auf diese Weise notleidenden Menschen in der Ukraine helfen zu können“, betont Burakowski. Unterstützt wurde das Projekt auch vom Unternehmen xxxx, das kostenlos ein IT-System zur Verfügung stellte, dass die Bestandsverwaltung ermöglicht.
Hintergrund:
Die Koordinierungsstelle Lebensmittelhilfe Ukraine stimmt offizielle Anfragen aus der Ukraine mit Spendenangeboten der Ernährungswirtschaft in Deutschland ab. Ziel ist es, Lebensmittelhilfen schnell, bedarfsgerecht und zielgerichtet in die Ukraine zu bringen. Die Koordinierungsstelle steht hierfür in engem Austausch mit den relevanten öffentlichen Stellen in der Ukraine, orientiert sich an den konkreten Bedarfen vor Ort und kommuniziert diese an interessierte Unternehmen in Deutschland. Fast 200 LKW mit über 5700 Paletten an Lebensmittelspenden von 49 Unternehmen wurden bisher in die Ukraine geliefert.