Konferenz „Deutsch-Polnische Zukunftsmärkte“ zeigt Geschäftschancen auf

Am 8. November 2022 fand in Potsdam die Konferenz „Polnisch-Deutsche Zukunftsmärkte“ statt, an der mehr als 150 Teilnehmer teilnahmen. Dazu gehörten in erster Linie Vertreter von Unternehmen aus beiden Ländern.

Unter dem Motto „Crisis as Opportunity. Zukunftsbranchen in den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen“ diskutierten die Konferenzteilnehmer über die Digitalisierung, die Gewinnung von Talenten in neuen Technologiebranchen sowie den Energiemarkt, der die Weltwirtschaft derzeit vor zahlreiche Herausforderungen stellt.

Dank der Workshops, die in Zusammenarbeit mit führenden internationalen Beratungsunternehmen organisiert wurden, war die Konferenz auch eine ausgezeichnete Gelegenheit, praktische Informationen über den Eintritt in den polnischen Markt sowie über Steuern und Subventionen zu erhalten.

Die Veranstaltung wurde von der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen) gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK) organisiert. Partner waren das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Brandenburg (WFBB).

„Polen hat sich in der Krise als wertvolle wirtschaftliche Stütze für deutsche Unternehmen etabliert. Die deutsch-polnische Zusammenarbeit zeigt in vielen Zukunftsbereichen, wie Wirtschaft erfolgreich umgesetzt werden kann - davon können auch andere lernen und profitieren“, sagt Lars Gutheil, Geschäftsführer der AHK Polen. „Polen hat noch viel zu bieten, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Deshalb lohne sich heute der Austausch mit Unternehmen und Experten aus dem Nachbarland besonders. Wir wollen zeigen, wo sich in den nächsten Jahren Potenziale auftun.“

Auf der Konferenz sprachen neben Wirtschaftsminister Jörg Steinbach auch polnische Experten wie der erfolgreiche Firmengründer Maciej Wojeński, dessen Unternehmen Eko Energetyka in Zielona Góra derzeit rund 850 Mitarbeiter beschäftigt und Elektrobusse von Berlin bis Paris mit Ladestationen versorgt. In seiner Rede würdigte Wojeński die große Chance, die die deutsch-polnische Zusammenarbeit für sein Unternehmen war und ist, und wies darauf hin, dass Polen über viele Talente verfügt, die auch durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit gefördert werden können. Dies ist nicht nur eine Chance für Polen, sondern auch für Deutschland und andere westeuropäische Länder, die mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen haben. Wojeński brachte in seiner Rede die Themen Energiewende und Talentakquise zusammen - die Themen der Diskussionsrunden der Konferenz.

Erfahrene Experten aus den Bereichen IT-Dienstleistungen, Medizintechnik und Pharmazie, darunter Manager von Unternehmen wie Google Cloud Poland und Bayer, berichteten über ihre Erfahrungen bei der Entwicklung und Gewinnung von Talenten. Sie erkannten an, dass es von entscheidender Bedeutung ist, digitale Kompetenzen zu entwickeln und interessante Arbeitsplätze zu schaffen, die neue Mitarbeiter nicht nur mit einem attraktiven Gehalt, sondern vor allem mit einem inspirierenden Arbeitsumfeld und den Aufgaben und Werten des Unternehmens anziehen.

Einer der Diskussionsteilnehmer war Bartosz Kunka, CEO von AssisTech, Gewinner des diesjährigen Deutsch-Polnischen Wirtschaftspreises: „Wir achten darauf, Menschen in unser Team aufzunehmen, die nicht nur die richtigen Fähigkeiten oder Fachkenntnisse mitbringen, sondern sich auch durch Einfühlungsvermögen, Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und Sendungsbewusstsein auszeichnen und mit ihrer Arbeit die Welt zum Besseren verändern wollen. Wir nehmen gerne Praktikanten und Auszubildende von technischen Hochschulen auf, die sich bei uns bewerben. Praktisch immer bleiben diese Personen nach ihrem Abschluss bei uns“. sagte Kunka.

Nach Ansicht von Experten und Fachleuten in diesem Wirtschaftsbereich, die aus der Praxis stammen, stellen die Energiekrise und die Herausforderungen der Energiewende eine Chance für die weitere Entwicklung dar. Es sei wichtig, Erfahrungen auszutauschen, auf die man sich bei der Entwicklung erneuerbarer Energiequellen stützen könne. Hier könne sicherlich Deutschland Polen unterstützen, weil der westliche Nachbar einer der Vorreiter des Wandels sei.

„Wir sollten so viele Lehren wie möglich ziehen, und sie als Chance für Veränderungen sehen, die uns als Europa stärker machen können. Der polnische und der deutsche Markt sollten eng zusammenarbeiten. Die Energiewende in Nordrhein-Westfalen ist ein hervorragendes Beispiel, von dem zum Beispiel Oberschlesien profitieren kann“, sagte Dr. Justyna Bokajło, Forscherin, Analystin und Dozentin an der Universität Wrocław.

„Das 'Fit for 55'-Paket und die Energiewende schaffen neue Möglichkeiten und Synergien bei der Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen polnischen und deutschen Partnern,“  fasste Barbara Adamska, die Präsidentin des polnischen Energiespeicherverbands, die Diskussion zusammen.

Die Konferenz bot eine hervorragende Gelegenheit, Meinungen zu diskutieren und auszutauschen, Experten zuzuhören und neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Besuch im Medien Tech Hub in Potsdam, um Unternehmer für den Einsatz neuer Technologien in der Wirtschaft zu interessieren.

„Die Konferenz ist eine sehr gute Initiative. Wir müssen gemeinsam über die Zukunft Europas und seine Wettbewerbsfähigkeit nachdenken. Die Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union ist dafür unerlässlich“, kommentierte Miriam Kosmehl von der Bertelsmann-Stiftung die Veranstaltung.

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