Eine wichtige Stimme für Interessen von Frauen im vereinigten Europa
Auf Initiative des Weimarer Dreiecks der Frauen, die sich vor 3 Jahren in Danzig gegründet haben, ist das Weimarer Dreieck der Frauen im Business entstanden. Die Stimmen von Deutschen, Französinnen und Polinnen sollen in Europa gehört werden, ganz besonders im Bereich der Wirtschaft. Die Unternehmerinnen, die auch Mitglied in der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer sowie der Polnisch-Französischen Wirtschaftskammer sind, wollen Erfahrungen und Praktiken austauschen, aber auch Frauen bei der Karriereplanung unterstützen.
Das Ziel des Weimarer Dreiecks der Frauen im Business ist es vor allem, die Ausgangssituation nach der Pandemie zu analysieren und Perspektiven für die Berufsplanung von Frauen mit konkreten Maßnahmen zur Talentförderung im Bereich der Industrie und Wirtschaft zu unterstützen:
- indem Frauen motiviert werden, verstärkt technische Berufe, auch den des Ingenieurs zu wählen, (STEM:Science, Technology, Engineering, Mathematics),
- Leitungs- und Manager-Kompetenzen im Business (u. a. durch Mentoring-Programme) verstärkt in Fortbildungsprogrammen angeboten werden,
- für Frauenvorbilder (best practice models)geworben wird,
- Studentinnen und Absolventinnen im MINT Bereich, u. a. durch gemeinsame Diskussionsforen und Kontakte zu Hochschulen und Forschungsinstituten unterstützt werden
Die Geschichte des Weimarer Dreiecks der Frauen im Business:
30. Jahrestag der Entstehung des Weimarer Dreiecks
Das Weimarer Dreieck wurde am 28.8.1991 von den damaligen Außenministern Polens – Krzysztof Skubiszewski, Frankreichs – Roland Dumas, und Deutschlands – Hans-Dietrich Genscher gegründet. Sein Ziel war die weitere Integration Europas und der Mittel- und Osteuropäischen Staaten, so auch Polen, den Weg in die Europäische Union zu ebnen. So wurde Polen bereits 2004 EU-Mitglied.
Das Weimarer Dreieck der Frauen
2018 wurde die von Regierungen in Gang gesetzte Initiative in der Zivilgesellschaft von Frauen aufgegriffen und als Weimarer Dreieck der Frauen in Danzig gegründet.
Danziger Deklaration, Juni 2018
In der so genannten „Danziger Deklaration“, die bei der Gründungssitzung verkündet wurde, schrieben die Unterzeichnerinnen u. a.: „Das, was auf der Ebene der Staaten und Regierungen begann, wollen wir – Deutsche, Französinnen und Polinnen – aufgreifen und mit neuer Dynamik versehen. (…) Vor 100 Jahren haben Polinnen und Deutsche – nach einem langen Kampf – aktives und passives Wahlrecht erhalten. Frankreich ist 1944 dazugestoßen. Frauenwahlrecht ist ein Meilenstein in der Geschichte der Demokratie und ein Grundstein für jegliche Gleichberechtigung. Wir haben zwar unsere Rechte erlangt, aber in allen drei Ländern bleibt noch viel zu tun: die Gehaltslücke beträgt in der EU im Durchschnitt 16%; die Lasten aus Familienpflichten sind weit davon entfernt gerecht verteilt zu sein. Im Europäischen Parlament beträgt der Frauenanteil bei Parlamentsmitgliedern 36,1%. Nur neun von 28 Europakommissaren sind Frauen. In den nationalen Parlamenten beträgt der Frauenanteil 38,7% in Frankreich, 30,7% in Deutschland und 27% in Polen. Solange die Frauen, sowohl in Parlamenten als auch in Führungspositionen, unterrepräsentiert bleiben, wird sich nichts verändern. Europa erlebt derzeit eine Krise seiner Identität und steht vor großen Herausforderungen. Wir – engagierte Bürgerinnen Polens, Frankreichs und Deutschlands – wollen die Stimmen der Frauen hörbar machen. Wir kommen aus verschiedenen Lebensbereichen – aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, aus gesellschaftlichen Organisationen, wie auch staatlichen Institutionen. Als Nachbarinnen im Herzen Europas sind wir für Gleichberechtigung, wir wollen voneinander lernen und das gegenseitige Verständnis für unsere Geschichte vertiefen, sodass wir eine friedliche Zukunft gestalten können. Es ist ganz besonders wichtig in Zeiten, wo die Strömung des rechten Populismus sowohl den Erhalt der europäischen Gemeinschaft in Zweifel stellt als auch ein rückständiges Bild von Frau und Familie propagiert. Dafür gibt es kein Einverständnis von uns. Feminismus ist Humanismus.“
In der „Danziger Deklaration“ haben die Frauen die volle Gleichberechtigung in den Bereichen der Politik, Wirtschaft und Bildung eingefordert.
Sie riefen auch dazu auf, Anzeichen von Diskriminierung zu beseitigen. Vorurteile und Stereotype über gesellschaftliche Rollen der Geschlechter müssten bekämpft werden.
2021: Das Weimarer Dreieck der Frauen im Business
In diesem Jahr wird das Weimarer Dreieck der Frauen seine Tätigkeit auf die Bereiche der Wirtschaft und des Business erweitern. Das Weimarer Dreieck der Frauen im Business wurde von Frauen aus Firmen der Polnisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer und der Französisch-Polnischen Wirtschaftskammer gegründet. Das Frauennetzwerk hat zum Ziel , den Austausch von Erfahrungen und guten Praktiken, aber auch die Karriereplanung für Frauen in der Wirtschaft und im Business voranzubringen. Die Schirmherrschaft über die Initiative übernahm die Vizeministerin für Technologie und Entwicklung, Anna Kornecka: „Ich bedanke mich herzlich bei der Initiatorin des Projektes, der deutschen Generalkonsulin in Danzig Frau CORNELIA PIEPER, für diesen wichtigen Vorstoß. Diese Initiative zeigt, wie viel Frauen erreichen können. Die heutige Generation junger Frauen ist die am besten ausgebildete Generation in der Geschichte. In Polen studieren mehr Frauen als Männer und mehr Frauen bekommen ihr Abschlussdiplom. In Deutschland und Frankreich wiederum sind Frauen ungefähr die Hälfte aller Hochschulabsolventen! Jede dritte polnische Firma wurde von einer Frau gegründet. In Deutschland beträgt dieser Anteil 38%, in Frankreich über 40%.“
Die Initiatorinnen des Weimarer Dreiecks der Frauen im Business unterstreichen, dass sie als selbstbewusste und engagierte Bürgerinnen Polens, Frankreichs und Deutschlands über die wirtschaftliche Zukunft Europas mitentscheiden wollen, indem sie ihre Erfahrungen aus den verschiedensten Lebensbereichen einbringen – aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, aus Organisationen der Bürgergesellschaft, sowie aus staatlichen Institutionen.
„Europa schöpft seine Kraft aus gemeinsam geteilten Werten: Gleichberechtigung von Frauen und Männern und die Anerkennung der Frauenrechte als Menschenrechte gehören zum Kern dieser Werte. Frauen sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung und haben ein großes Potenzial an Talenten. Es ist höchste Zeit, diese voll auszuschöpfen“, so Cornelia Pieper, Initiatorin und Generalkonsulin der Bundesrepublik D. in Danzig.
Die Pandemie bringt eine zusätzliche Belastung für Frauen mit sich, insb.bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, was letztendlich auch Einfluss auf die Arbeitsorganisation hat. Eine der dringendsten Fragen, wenn es um Schlussfolgerungen für Veränderungen im Berufsleben geht, ist die Frage nach dem Einfluss der Krise auf die gesellschaftliche und berufliche Situation von Frauen.
Anhand der Studie von Deloitte (2021) zum „Einfluss der Pandemie auf die Perspektiven der beruflichen Entwicklung von Frauen“ ist zu sehen, dass für viele berufstätige Frauen die Pandemie eine grundlegende Störung des Gleichgewichts zwischen Arbeit und Privatleben bedeutet und dass sie sich negativ auf ihr physisches und psychisches Befinden auswirkt. Ein Teil der Frauen zweifelt sogar am Sinn der Fortsetzung ihrer Berufskarriere in der kürzeren und längeren Perspektive. Ergebnisse der Studie zeigen auch Ideen und Empfehlungen für Arbeitgeber mit Blick auf die Herausforderungen, vor denen Führungskräfte im Bereich des Personalmanagements unter diesen neuen Bedingungen stehen.
Kontakt:
Emilia Ordon, Leiterin Marketing und Kommunikation, AHK Polen
eordon(at)ahk.pl
Mariusz Kielich, Leiter Kommunikation und Public Relations, CCIFP
mariusz.kielich(at)ccifp.pl
Piotr Beniuszys, Presse- und Öffentlichkeitsarbeitsreferat, Deutsches GK Danzig
ku-11(at)danz.diplo.de
Dr. Ewa Łabno-Falęcka, Direktorin Kommunikation und Externe Relationen, Mercedes-Benz Polska GmbH
ewa.labno-falecka(at)daimler.com