Wirtschaftsnachrichten

Polens BIP wird 2024 auf 2,3 Prozent wachsen

12.01.2024

Polen und die EU-Wirtschaft kommen langsam aus einer Phase der Konjunkturschwäche heraus. Polens BIP wuchs 2023 um 0,3 Prozent, ein Ergebnis, das nahe am Durchschnitt der 27 EU-Länder liegt, der laut Europäischer Kommission bei 0,6 Prozent erwartet wird.

2024 dürfte Polens Wirtschaftswachstum deutlich auf rund 2,3 Prozent ansteigen. Dieses Ergebnis ist höher als die BIP-Prognose der Europäischen Kommission für die Europäische Union, die auf 1,3 Prozent geschätzt wird.

Das polnische Wirtschaftswachstum wird in diesem Jahr vom Konsum der privaten Haushalte sowie von den EU-Mitteln aus dem Nationalen Aufbauplan (KPO) angetrieben. Laut Jakub Rybacki, Leiter des Makroökonomie-Teams am Polnischen Wirtschaftsinstitut (PIE), wird die positive Wirkung dieser Finanzspritze auch im Jahr 2025 deutlich sichtbar sein, wenn die Wachstumsrate signifikant steigen und das BIP 3,5 Prozent erreichen könnte. Das Jahr 2025 dürfte auch die erwartete Belebung der Investitionen bringen.

Weiterer Rückgang der Inflation

Die Inflation ging im März dieses Jahres deutlich zurück, von 18,6 Prozent im Februar auf 6,5 Prozent im November. Dieser Trend wird auch im Jahr 2024 zu beobachten sein. Die Inflation wird im Jahr 2024 durchschnittlich 5,1 Prozent betragen, was nur eine leichte Veränderung gegenüber den Ergebnissen von Ende 2023 bedeutet. Die schrittweise Rücknahme der preisdämpfenden Regelungen im laufenden Jahr könnte sich jedoch inflationsfördernd auswirken. Energiepreissteigerungen in der zweiten Jahreshälfte könnten daher ein Risiko darstellen. Im Gegensatz dazu dürften die Lebensmittelpreise nur geringfügig steigen und die Kraftstoffpreise nach Schätzungen von PIE sinken. Bis Ende 2025 dürfte die Inflation bei 4,5 Prozent liegen, schätzt Sergej Druchyn, leitender Analyst im Makroökonomie-Team von PIE.

Anstieg der Löhne

Ab der zweiten Hälfte des Jahres 2023 steigt die Kaufkraft der Konsumenten wieder an. Im vierten Quartal liegen die Löhne um rund 11 % höher als vor einem Jahr, während die Inflation auf 6,5 % gesunken ist. Diese Steigerungen stellen einen Aufholprozess gegenüber dem Vorjahr und eine Angleichung des Lohnniveaus dar. Der Lohnanstieg wird sich jedoch allmählich verlangsamen. Immer weniger der von der NBP befragten Unternehmen kündigen Lohnerhöhungen an - der Prozentsatz sank im vierten Quartal von 43,1 Prozent auf 37,6 Prozent. Die Lohnerhöhungen im Jahr 2024 werden unter anderem aus einer Erhöhung des Mindestlohns und Erhöhungen im Haushaltsbereich bestehen.

 

Quelle: Polski Instytut Ekonomiczny (PIE)