Das Land Brandenburg sucht Investoren aus Polen. Bisher haben 24 große polnische Unternehmen dort investiert. Laut den örtlichen Behörden ist dies definitiv nicht genug. Der Minister für Landwirtschaft kämpfte in Warschau um die Aufmerksamkeit der polnischen Unternehmer.
Der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach erklärte in einem Interview mit dem RBB, dass die Polen angesichts des rasanten Wirtschaftswachstums bei ihren Nachbarn investieren sollten. Bisher haben 24 große polnische Unternehmen in Brandenburg investiert. Steinbach ist gerade aus Warschau zurückgekehrt, wo er weitere Investitionen suchte. Mit welcher Wirkung? Dies ist noch nicht bekannt. - Gespräche über nachfolgende Großprojekte in Deutschland sind im Gange - hören wir von Organisationen, die polnische Unternehmer zusammenschließen. Wir hören auch, dass Brandenburg um die Aufmerksamkeit polnischer Investoren auch mit anderen Regionen Deutschlands konkurrieren muss. - Polnische Industrieunternehmen interessieren sich in der Regel für die reichsten Regionen wie Nordrhein-Westfalen oder Bayern. Technologieunternehmen und Start-ups ziehen Berlin am meisten an. Viele große Unternehmen aus Polen haben sich jedoch entschlossen, in Brandenburg zu investieren. Im Juli 2018 eröffnete Grupa Azoty ein großes Logistikzentrum in der Stadt Guben. Das Investitionsvolumen belief sich auf 7,5 Milliarden Euro, 1,5 Milliarden davon kamen von der brandenburgischen Regierung hinzu.
In Brandenburg stellt die Gruppe Boryszew seit langem auch Kunststoffe her. Als 2014 das Kernwerk des Unternehmens in Prenzlau niederbrannte, entschloss sich das polnische Unternehmen schnell, ein neues zu bauen. So entstand 2017 eine neue Fabrik - die Baukosten beliefen sich auf rund 22 Millionen Euro. Das Unternehmen interessierte sich für ein Werk in Deutschland, weil es so einfacher ist große und namhafte Kunden zu erreichen. Das Werk in Prenzlau beliefert Unternehmen wie Audi, Volkswagen oder BMW.
Brandenburg braucht auf jeden Fall polnische Investitionen, weil es nach wie vor eines der ärmsten deutschen Bundesländer ist. Das Pro-Kopf-BIP liegt dort bei etwas mehr als 24.000. Euro pro Jahr. In Bayern sind es jedoch fast 50.000. Euro.
Quelle: money.pl