Wirtschaftsnachrichten

Deutsch-polnisches Handelsvolumen wächst auf neuen Rekord

10.02.2023

Das bilaterale Handelsvolumen zwischen Polen und Deutschland ist im Jahr 2022 auf die neue Rekordmarke von 167,7 Milliarden Euro (794,80 Milliarden Złoty) geklettert. Dies hat das deutsche Statistische Bundesamt mitgeteilt. Polen verteidigte damit den fünften Rang der wichtigsten Handelspartner Deutschlands hinter China, den Niederlanden, den Vereinigten Staaten und Frankreich. Die Exporte Polens ins westliche Nachbarland wuchsen 2022 um rund 12% auf 77,32 Milliarden Euro (366,45 Milliarden Złoty), die Importe deutscher Waren sogar um fast 15% auf 90,26 Milliarden Euro (427,78 Milliarden Złoty).

„Trotz der außergewöhnlichen Turbulenzen der vergangenen Jahre, hat sich der bilaterale Handel als Stabilitätsfaktor für unsere beiden Länder erwiesen“, betont Dr. Lars Gutheil, Generaldirektor und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polen). So sei das Wachstum nur zum Teil durch inflationäre Preissteigerungen zu erklären. Ein wichtiger Grund sei vielmehr die gesteigerte Wertschöpfung polnischer Produktion.

Für Polen ist der Handel mit Deutschland von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Nach vorläufigen Daten des Zentralen Statistikamtes (GUS), machten die Verkäufe ins Nachbarland im Jahr 2022 fast 28% aller Exporte und die Käufe von Waren aus Deutschland mehr als 20% der gesamten Importe aus.

Ein gesteigertes Interesse beobachtet die AHK Polen auch bei deutschen Investitionen in Polen. So habe die Handelskammer im Jahr 2022 etwa doppelt so viele Anfragen potenzieller Investoren erhalten wie im Jahr zuvor. Schwerpunkte internationaler Investments lägen etwa auf den Sektoren Business Services, Automobilindustrie und Energie/Klimatechnik. „Deutsche Unternehmen haben in den vergangenen Monaten technologisch hochklassige Investitionen angekündigt oder mit der Umsetzung begonnen“, sagt Gutheil. Häufig handele es sich um Investoren, die bereits seit Jahren in Polen tätig sind und die ihre Aktivitäten erweitern oder modernisieren. „Auf diese Weise tragen sie in erheblichem Maße zur Innovation im Land bei und machen zugleich ihre Zulieferer nachhaltiger und wettbewerbsfähiger im internationalen Umfeld“, betont der AHK-Geschäftsführer.