Deutsch-Polnische Zukunftsmärkte
05.11.2021
Innovationen, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Mobilität - das sind die Themen, die in den nächsten Jahren das größte Marktpotenzial haben und die Entwicklung der deutsch-polnischen Wirtschaft bestimmen werden, so die Teilnehmer der AHK Polen-Konferenz Polnisch-Deutsche Zukunftsmärkte.
"Als die Krise kam, wurde uns allen klar, wie abhängig wir von Lieferungen aus anderen Teilen der Welt waren (...). Es geht darum, die Abhängigkeit zu verringern, um Versorgungsengpässe zu vermeiden. Wir brauchen widerstandsfähige, diversifizierte Lieferketten und technologische Souveränität". - äußerte sich Claudia Dörr-Voß, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) anlässlich der Konferenz Deutsch-Polnische Zukunftsmärkte am 5. November.
Die Konferenz fand in Berlin im Hybridformat statt. Experten aus Deutschland und Polen diskutierten und beantworteten die Fragen des Live-Publikums und der Online-Teilnehmer.
„Polen ist aus meiner Sicht ein idealer Standort für Offshore-Wind, nicht nur wegen der Windressourcen, sondern auch wegen der Supply Chain, der qualifizierten Fachkräfte, der wachsenden Häfen.“ – sagte Windenergie-Spezialist, Holger Matthiesen von RWE Renewables während einer Expertendiskussion über nachhaltige Entwicklung und grüne Technologien. Besonderes Aufmerksamkeit wurde auch dem Potenzial der deutsch-polnischen Zusammenarbeit gewidmet, insbesondere in den Bereichen Wasserstoff und erneuerbare Energien.
„Die IT-Infrastruktur in Polen ist absolut modern, das Land ist vorbereitet. Der Fachkräftemangel in Polen ist nicht ganz so stark, Firmen müssen sich aber auf remote sourcing einstellen. Ein großes Plus ist, dass die polnische Politik die Bedeutung der Digitalisierung erkannt hat.“ – sagte Thomas Duschek, Chef von SAP auf dem Panel über die digitale Transformation in Polen und die Stärken des polnischen und deutschen Marktes in diesem Bereich. Die Diskussionsteilnehmer betonten insbesondere die fortgeschrittene Entwicklung der polnischen Infrastruktur und die Anwesenheit erstklassiger IT-Spezialisten.
Volker Treier, DIHK-Außenwirtschaftschef, betonte in seiner Rede die Bedeutung einer langfristig guten wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern: "Der deutsch-polnische Wirtschaftsmotor ist für die Erholung der Europäischen Union ungeheuer wichtig. (...) Die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der industriellen Produktion ist von enormer Bedeutung. Produkte sind nicht mehr nur deutsch oder polnisch, sie sind ein Gemeinschaftswerk.“
Die Veranstaltung wurde von Online-Workshops für Unternehmer zu den Themen Digitalisierung im B2B-Bereich, rechtliche und wirtschaftliche Aspekte der Unternehmensgründung in Deutschland und Digitalisierung in der Unternehmensentwicklung begleitet.
Die Konferenz wurde von der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK Polska) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der IHK Berlin, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI), dem Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft und der Polnischen Botschaft in Berlin organisiert.